Ängstliches Verhalten vor Ärzten einer 16-jährigen

Ich war gerade dabei zum Mittagstisch zu gehen, als eine gute Bekannte aus dem Ort mich anrief. Sie schilderte mit einem etwas ratlosem Tonfall ein schwerwiegendes Problem ihrer Tochter. Ein Zehennagel war dabei in das Fleisch zu wachsen. Sie hatte bereits einen Arzttermin um dieses chirurgisch aus der Welt zu schaffen. Problem war nur, dass ihre Tochter seit der Kindheit unter panischem Verhalten vor Ärzten leidet. Sie brauche nur eine S   Spritze zu sehen oder an eine Spritze denken und schwups stieg das Panikverhalten nach oben. Ähnlich auch beim   bloßen Gedanken an einen Arztbesuch. Folge dessen konnte der eingewachsene Zehennagel nicht entfernt werden.

Als Hypnosetherapeut außerhalb der Heilkunde arbeite ich mit einschränkenden Verhaltensweisen. So ist hinter   einem panischen Verhalten eben auch ein Prozess zu finden, der die Verantwortung darüber trägt.

Irgendwann in der Vergangenheit gibt es stets einen ganz bestimmten Zeitpunkt, an dem durch unser Erleben eine dementsprechende Erfahrung gemacht wird. Eine Grundprägung entsteht. Werte und Überzeugungen (Glaubenssätze) werden über die gemachte Erfahrung festgelegt. Natürlich nicht bewußt oder gewollt.

Warum das so ist und wie die Grundprinzipien und Aufgaben des Unterbewußtseins sind können Sie auf meinen kostenlosen InformationsNachmittagen erfahren. Du brauchst Dich hierzu lediglich anzumelden.

Nun –  die Jugendliche kam zu mir und im Zuge eines Pretalks (Vorgespräch) haben wir uns erst mal kennengelernt. Als professioneller Kommunikator achtete ich auf ihren Sprachgebrauch, Mimik, Gesten und Augenzugangshinweisen. All diese Eigenschaften geben mir Hinweise darauf, wie (in diesem Fall) die junge Dame sich Zugang zu ihren Informationen im Unbewußten holt. In ihrem Fall war dies hauptsächlich Visuell und in zweiter Linie Auditiv (innerer Dialog).

Da die Jugendliche von vornherein sehr Kreativ war, entschied ich mich für verschiedene Techniken des NLP, die sogenannte Submodalitäten verändern. Das spannende daran ist, dass so wie z.b. ein Bild eines Erlebnisses aus der Erinnerung vor unserem geistigen Auge wahrnehmbar ist, dass ein solches Bild erforscht werden kann. Ohne weiteres. Das ist schlichtweg eine der herausragenden Fähigkeiten unseres Gehirns!

So kann ein professioneller Coach beispielsweise den Klienten durch bestimmte Fragen dazu bringen, Einzelheiten (Submodalitäten) des Bildes zu beschreiben. Z.b. habe ich in ihrem Fall gefragt, ob das Bild groß oder ehe klein ist, eher farbig oder eher schwarz weiß, scharf oder unklar, u.s.w.

Anschließend habe ich sie dazu angeleitet, diese Submodalitäten zu verändern. In die Richtung, in der sich ihr dazugehöriges inneres Gefühl angenehm und wohltuend anfühlte.

Im NLP gibt es eine Grundannahme über die Reihenfolge, wie unser Gehirn ein externes Ereignis mit unserem inneren Erleben wahrnimmt. Eine gute Literatur zu diesem Thema ist „Robert Dilts“ (Ein eh. Student Richard Bandlers, dem Begründer des NLP).

Da eine Erklärung dieser Grundannahme hier den Rahmen sprengen würde, möchte ich heruntergebrochen beschreiben was damit gemeint ist. Wenn wir auf eine jedwede Situation treffen, entscheidet die Art wie wir die Welt sehen (im NLP Landkarte genannt) darüber, wie wir unseren persönlichen Wert in die Situation legen. Dies wird im Unbewußten durch das Abgleichen von vielen verschiedenen anderen Erfahrungen in unserer Vergangenheit gemacht. Sobald der passende Abgleich gefunden ist (filtern durch unsere Wahrnehmungssinne) bewerten wir die Situation auf die wir angetroffen sind. Diese ist, bis sie wir in Bruchteilen von Sekunden bewerten, vollkommen neutral!!

Die Bewertung, die u.a. auch mit einem mehr oder weniger unbewußten Bild einhergeht, sorgt in der Reihenfolge für unseren dementsprechenden inneren Zustand (Freude, Zufriedenheit, Wut, Hass …). Der Zustand wiederum sorgt für die dementwprechende Physiologie (Am Beispiel der Wut z.b. ziehen sich die Augenbrauen zusammen, Hautfarbe rötet sich im Gesicht, Muskeln spann sich an, Schultern gehen leicht nach vorn, etc.).

Am Ende dieses Prozesses entsteht (natürlich auch in Kurzzeit) das Verhalten, dass wir dann anwenden.

Im Umkehrschluß bedeutet das ja aber auch, dass wenn ein Prozess eine solche Reihenfolge besitzt kann ich an der Stelle, wo ein inneres Bild welches unser inneres Erleben mit beeinflußt (Zustand), so verändern, dass der eingeschränkte, unangenehme innere Zustand sich wandelt. In einen wohltuenden und angenehmen Zustand, welcher sich lösungsorientiert auswirkt in unserem inneren Erleben.

So wendete ich bei besagter jungen Dame versschiedene NLP-Techniken an, um den Prozess ihres inneren Erlebens so zu verändern, dass das ängstliche Verhalten schlicht weg nicht mehr möglich war. Inneres Glück und Zufriedenheit traten an die Stelle des alten Verhaltens.

In diesem Zusammenhang möchte ich Euch hier zwei meiner Workshops präsentieren, die im Zusammenhang stehen mit dem einschränkenden Verhalten von Angst und Phobie:

https://hypnose-zentrum-bw.de/angst-und-phobie

https://hypnose-zentrum-bw.de/burnoutverhalten-raus-aus-dem-hamsterrad

Das ist es, was ich an meiner Arbeit so liebe. Wenn Menschen in einem gewissen Zustand von Traurigkeit und Verzweiflung eine für sich selbst wahre Sensation erleben. In dem kurzen Zeitraum, während sie mit Hilfe der Fähigkeiten des Gehirns lernen, ihr Erleben von einer anderen Seite sehen zu können. Das schönste für mich sind die vielen überraschten und glücklichen Gesichter. Nicht selten auch Tränen der Erlösung.

Lest hier das Feedback meiner jungen Klientin:

„Hey Tom,

Jetzt geht es mir wieder total gut. Mein Zeh wurde drei Mal gespritzt (betäubt) 
und der Nagel dann herausgeschnitten. Kein Problem und jetzt ist es geschafft!
Natürlich war ich auf der Arztliege ein wenig zittrig und nervös, aber diese 
frühere Hysterie war auf keinen Fall vorhanden.
Wie du mir geraten hast, habe ich den Arzt vollgeplappert und teilweise auch angefangen 
zu singen. Dann war es gleich nochmal besser.
Gleich nachdem ich die Praxis dann verlassen durfte, habe ich mich in einem Spiegel an-
geschaut, wie ich aussehe, wenn ich glücklich und erleichtert bin.
Ganz herzlichen Dank nochmals für deine Hilfe und ich wünsche mir, 
eines Tages auch so toll helfen zu können, wie du.
mit ganz vielen lieben Grüßen. R.W.“